Am Samstag, den 23.09.2017, war es wieder soweit nach einem Jahr sollte ich wieder Ungarn sehen, die Tage vorher war ich schon sehr aufgeregt, da ich viele der Hunde, die ich bisher nur von Fotos kannte, endlich einmal live sehen würde. Was würde mich erwarten? Wäre es so wie damals oder würde ich diesmal mehr traurige Erlebnisse mit dieser Tour verbinden?
Mit Silke, meiner Mama, startete ich um 05:30 Uhr morgens mit den Spenden, die so viele von Euch uns hatten zukommen lassen, um den Hunden vor Ort zu helfen. Hier möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Euch bedanken.
Nach einer kürzeren, aber erholsamen Nacht, trafen wir uns am Sonntag um 10 Uhr mit Victoria und Zsanett bei Victorias Garage um Eure Spenden auszuladen, diese waren bitter nötig, denn in der ganzen Garage befand sich außer ein paar vereinzelten Dosen Hundefutter nichts mehr, für die zu diesen Zeitpunkt 93 betreuten Hunde. Ihr seht also, Eure und unsere Hilfe wird mehr als dringend gebraucht. Wir haben uns dann mit den beiden und Csilla in einem Café getroffen um über die Zukunftswünsche der Ungarn, aber auch Bitten unsererseits zu sprechen. Es wurde ganz klar, dass es an dem Elementarsten fehlt. Es gibt nicht genügend Futter für alle Tiere, Spot-Ons für Parasitenbekämpfung aller Art, können sich die Mädels nur schwer leisten, da diese im Süden Ungarns teurer sind als bei uns in Deutschland (Wir haben in Ungarn Spot-On für 5 Hunde über 10 kg für umgerechnet 51,00 € besorgt.) und der Supergau für den Winter, es fehlt an dichten Hütten, die im Stroh ausgelegt werden können und isoliert sind.
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Nach unserer Besprechung besuchte Csilla mit uns die Pflegestelle von Anita, dort wartete unter anderem Bogar auf uns, der mit uns am nächsten Samstag nach Deutschland in seine eigene Familie reisen sollte, gereist ist er zwar, aber leider zerschlug sich an diesem Tag der Traum einer eigenen Familie, da Mama feststellte, dass eines seiner Augen nicht in Ordnung ist, seine Familie nahm daher leider Abstand von einer Übernahme, das sie sich die Betreuung eines Hundes mit Behinderung nicht vorstellen konnten. Hier möchten wir uns noch einmal bei Eurer/unserer Maren bedanken, die nicht nachdachte und einfach ja sagte, damit Bogar ausreisen konnte. Außer Bogar rannte auch noch die kleine Panni, sie ist wirklich winzig, vermutlich nicht höher als 20 cm, um uns rum. Die beiden Brüder Stan und Pan tollten durch die Gegend gefolgt von Bruno, der eine wirklich exotische Mischung aus Staffordshire-Terrier und Dackel ist. Besonders nahe gingen mir die vielen bildhübschen Staff-Mischlinge, die in verschiedenen Kenneln untergebracht sind, leider ist diesen tollen Hunden der Weg nach Deutschland durch Gesetze versperrt. Seitdem ich Casper, Bonnie und Co. gesehen habe, zerbreche ich mir den Kopf, wie man zumindest vor Ort ihren Lebensstandard etwas verbessern kann. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine zündende Idee?!
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Am nächsten Nachmittag fuhren wir mit Csilla zu Rita. Rita lebt wirklich für die Hunde und läuft zweimal täglich durchs Dorf, da sie die halbe Nachbarschaft zur Betreuung der Hunde abkommandiert hat, um Hundefutter zu verteilen. Ganz dringend bräuchte sie eine Waschmaschine, weil sie alle 2 bis 3 Tage per Hand sämtliche Hundedecken, die sie verteilt hat, per Hand wäscht.
Bei Ritas Mama befinden sich unter anderem die A- und Z-Junghunde, die leider bisher vergeblich auf ein Zuhause warten, ich habe selten so viele tolle Hunde auf einem Blick gesehen und verstehe nicht, dass sich keiner für sie interessiert. Da sind die Schwestern Luzja und Masni, die so voller Power stecken und nichts lieber tuen würden als Kunststückchen lernen oder Agility betreiben. Ihr Bruder Mirko ist dagegen eher ein Sensibelchen, der von den anderen eher untergebuttert wird und so das Herz meiner Mama berührte, da er einfach lieb ist und gefallen möchte. Aber auch die gute Ledi, die echt die Schnauze voll von Junghunden hat, wartet noch auf ihr eigenes Zuhause. Rita führte uns durchs halbe Dorf unter anderem zu Luna, die ganz dringend eine Hütte braucht, weil sie als Schutz nur einen alten Couchsessel hat, zu Heidi einer der Z-Junghunde, die aus der Vermittlung wieder zurückgekommen ist und zum kleinen Jockey, der im Gegensatz zu seinem Bruder noch kein eigenes Zuhause hat. Erwähnen möchte ich auch die freundliche Straßenhündin Mici, die vor 5 Wochen gerade Tante geworden ist und sich nun vermutlich auf ein richtiges Zuhause freuen kann.
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Der Mittwoch war für Koros reserviert, für mich eine besondere Pflegestelle, da dort "mein Baby" Denis lebt. Als wir mit Zsanett ankamen, freute sich schon die hübsche schwarze Nelli, die uns zeigte, wie sportlich sie ist, in dem sie über den Zaun zu den Kenneln der anderen Hunde jumpte. Für jeden der überlegt Agility zu betreiben, wäre sie ein idealer Partner. Als wir durch die Pforte gingen, hörten wir es auf einmal quieken. Neben dem Gatter mit den Ziegen hatte man 5 neue Welpen untergebracht, die auf einem Friedhof ausgesetzt oder sagen wir es nett, vergessen worden sind, natürlich in dem Teil, der nicht kameraüberwacht ist. Die zwei Mädchen und drei Jungs sind sehr fidel und wurden auf ca. 12 Wochen geschätzt. Wir besuchten Csubi, der im Moment alleine in einem Kennel sitzt, da seine Freundin Leda nach Deutschland gereist ist, sahen nach Lia, der tollen großen Hündin, die sich bestimmt prima auf einen landwirtschaftlichen Betrieb machen würde und auch Lena, die noch an einer Kette lebt, sich aber vermutlich bald einen Kennel mit Hannes teilt, bekam ihre Streicheleinheiten. Am Ende trafen wir Bucsi, der ein etwas älteres Semester ist und sich aufgrund seines Unfalls gut für ein älteres Ehepaar oder auch für jemanden mit Gehbeschwerden eignen würde.
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Nach Koros besuchten wir Ibolya, eine neue PS, die in Harkany Hunter, einen neuen Welpen, der uns total an die Hs erinnert hat, und Lizi, eine sehr zurückhaltende Hündin, die erst ganz langsam Vertrauen zu den Menschen fasst, betreut. Ibolya und ihr Sohn zeigten uns noch, wie toll ihre eigenen Hunde trainiert sind und wir freuten uns so sympathische Menschen kennen lernen zu dürfen.
Der Donnerstag war wieder ein freier Tag, aber dafür war es einer mit wenig glücklichem Ende für Pici, da ihr zukünftiges Frauchen, sie absagte, dabei war doch ihre Ausreise schon in drei Wochen geplant. Bitte drückt alle die Daumen und teilt Pici ordentlich, damit es für sie doch noch ein Happy End geben kann!
Unseren letzten Tag in Ungarn verbrachten wir mit Csilla bei den F-Junghunden, von denen uns zwei am nächsten Tag nach Deutschland begleiten sollten. Wir hoffen darauf, dass sich auch für die beiden Letzten, Felix und Frici (wird Fritzi ausgesprochen) noch eine Familie findet, da es so klasse Hunde sind.
Wir besuchten Connie und Clair, die gerade kastriert worden sind und lernten so auch ihren Vater Pluto kennen. Die beiden sind leider das Ergebnis von einer WG aus einem unkastrierten Rüden und einer ebenso unkastrierten Hündin.
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Als letztes Ziel hatten wir Ipacsfa, die PS die aufgelöst wird. Dort leben derzeit nicht nur Gabor, Bella, Bator, Dolly und die Staff-Hündin Bella, die durch die ungarischen Kollegen betreut werden. Dolly befindet sich derzeit in dem Schweinekofen, der vorher Pancho und Peggy als Unterkunft diente. Für die sportliche Hündin natürlich viel zu wenig. Wir können immer noch nicht verstehen, dass sich niemand für sie meldet. Liegt es an ihrem Alter? Weil sie nicht katzenverträglich ist? Und was ist mit Bella und Gabor, die einfach nur nett sind und sich über jede Aufmerksamkeit freuen, sind sie nicht auffällig genug? Und Bator, der etwas unerzogen ist, aber trotz seiner Statur weniger zieht als meine Lili zu Hause. Den schönen Kerl sieht leider auch niemand.
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Nachdem wir am Abend mit Csilla noch nett Essen gegangen waren, fuhren wir am Samstag um 08:30 Uhr mit 6 Hunden an Bord gen Heimat. Wir haben uns sehr über die Freude in den Gesichtern der Übernehmer gefreut, die ihr neues Familienmitglied in Empfang nahmen. Wir wünschen allen Beteiligten eine aufregende und tolle Zeit zusammen.
Und ich persönlich, ich fahre wieder, denn die Hunde und die Menschen da unten sind es wert, dass man ihnen hilft.
Danke an alle die diese Tour ermöglicht haben
Wiebke Försterling